Saturday, April 7, 2012

Sturm auf die Bastion

Dogmatisch, marktgläubig, orthodox, imperialistisch, nutzlos. Das sind nur einige der Attribute, die sich die sogenannte Wissenschaft Politische Oekonomie in den letzten Jahrzehnten verdient hat (Aufstand der Wirtschaftsethiker in der Berner Zeitung vom 6. April 2012). Die Denkfabrik Me'M (Menschliche Marktwirtschaft) versucht gemäss Artikel, die grassierende Marktgläubigkeit in den Köpfen zahlreicher 'Experten' auszutreiben. Es gäre in den akademischen Zirkeln, denn
[d]er Zwang, in den als orthodox empfundenen Journals publizieren zu müssen, sei ein System der "akademischen Prostitution". Junge Ökonomen würden zu Opportunisten gemacht, weil sie sich ausschliesslich an der herrschenden Lehre ausrichten müssten.[BZ 6. April 2012]
An der renommierten Harvard Universität verliessen vor kurzem rund 70 Studenten der Oekonomie aus Protest eine einführende Vorlesung des bekannten Wirtschaftsprofessors und Autors N. Gregory Mankiw. Als Grund für den Protest gaben die Studenten an, die Vorlesung propagiere eine oekonomische Ideologie, die den Kollaps von 2008 hervorrief. Harvard Absolventen hätten als Komplizen viele der schlimmsten Ungerechtigkeiten der letzten Jahre mitverursacht.

In der Schweiz erwarten Studenten der Oekonomie offenbar immer noch, sich durch Anpassung an die Orthodoxie Status und Wohlstand erschleichen zu können. Jedenfalls ist es verdächtig still an den Universitäten (nicht dass sich die Kofferträger-Fraktion in sozialen Belangen je speziell hervorgetan hätte).

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